Zerline

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Tosender Seelenlärm, Premiere am Deutschen Theater: „Die Magd Zerline“

(....) Angelika Fornell in der Rolle der Zerline besticht durch große Präsenz. Unterstützt von der Architektur des nur etwa 60 Zuschauer fassenden Raumes, die den Zuschauer förmlich in eine ferne Zeit transferiert. In der Erinnerung der Magd mal enttäuscht und voller Wehmut, mal sinnlich lächelnd, dann wieder boshaft und voller Verachtung zieht Fornell in dem 60-minütigen Monolog unter der Regie von Wenzel Winzer sämtliche Register.

Zerline ist eine starke Frau und eine scharfsichtige Beobachterin, die, so scheint es, trefflich zu analysieren weiß. Aber sie ist, vom Leben in die Klassenschranken gewiesen, auch moralisch flexibel und durchtrieben. Sie instrumentalisiert andere und macht sich selbst schuldig. Die Vielschichtigkeit der Erzählung und Fornells intensive und spannungsreiche Darstellung ziehen gleichermaßen in ihren Bann.

Von Karola Hoffmann